[Autor: Maximilian Höhnke]

Das Pariser Klimaabkommen umfasst Grenzen der globalen Klimaerwärmung, Reduzierung der Emissionen und Themen des Artenschutzes sowie der Biodiversität. Die häufige Schlussfolgerung, die daraus resultiert, ist der Konsum nachhaltiger Produkte – denn damit wird der Umwelt schließlich nicht geschadet. Warum müssen wir Energie sparen, wenn sie doch nachhaltig hergestellt wird? Oder warum auf den Langstreckenflug auf die Malediven verzichten, wenn doch die Triebwerke jetzt viel sparsamer sind?

All diese Fragestellungen basieren regelmäßig auf der Bilanzierung der Emissionen, nicht jedoch auf der Vereinnahmung der Natur durch Wind- bzw. PV-Anlagen oder auch den reinen Platzbedarf der Güter in unserer Umwelt. Je mehr Güter wir produzieren, desto mehr verdrängen wir gleichsam unsere natürlichen Flächen. Nachhaltigkeit und Umweltschutz besteht eben nicht nur aus einer Dimension „Klima“. Denn wenn Einweggeschirr auch aus Blättern hergestellt wird, werden diese dennoch der natürlichen Vegetation entzogen.

Immer wieder verfallen wir in unserem Handeln dem Drang nach Wachstum und Konsum, sodass ständig neue Produkte in den Markt gedrängt werden, um im Anschluss einige davon „grünlich“ zu therapieren. D. h. auch wenn wir all unsere Energie aus erneuerbaren Quellen gewinnen, ist damit noch nicht gewährleistet, dass wir unserer Umwelt damit nicht schaden.

Wir müssen also zukünftig lernen nicht lediglich unseren Konsum in grüne Produkte zu verschieben sondern auch unseren Konsum zu reduzieren. Denn nichts ist umweltschonender als Verzicht. Darauf müssen sich allerdings auch Unternehmen einstellen. Wie werden diese ohne Wachstum überleben können? Einige starten erste Versuche dazu. Seien wir gespannt, wohin der Weg geht…

(zeit.de/wirtschaft/2017-07/nachhaltiger-konsum-technologie-emissionen-nutzen-klimawandel)